Aussehen
Bengalen-Hulmanen erkennst du direkt an ihrem pechschwarzen Gesicht. Auch ihre Hände und Füße sind schwarz. Das fällt besonders gut auf, weil das Fell der Bengalen-Hulmanen ansonsten vor allem hell bis silbergrau ist. Die Männchen sind größer als die Weibchen. Außerdem haben sie einen auffallend langen Schwanz. Bengalen-Hulmanen sind ziemlich große Affen. In Apenheul sind es die größten Affen, die frei zwischen den Besuchern umher laufen.
Lebensraum
Bengalen-Hulmanen leben in Ostindien und im Westen von Bangladesch. Dort bewohnen sie viele verschiedene Waldgebiete. Sie fühlen sich auch in den Bergen, in Halbwüstengebieten und trockenen Grasflächen Zuhause. Darüber hinaus haben sie keine Angst vor Menschen, und man kann sie sogar in Dörfern und Städten finden.
Lebensweise
Sie leben in Gruppen, in denen die Zusammenstellung variieren kann. Die gängigste Zusammenstellung ist die Harem-Struktur: ein ausgewachsenes Männchen zusammen mit mehreren ausgewachsenen Weibchen und Kindern. In der Wildnis gibt es auch Gruppen mit mehreren erwachsenen Männchen oder Gruppen, die allein aus Männchen bestehen (Junggesellen-Gruppen). Eine Gruppe besteht in der Wildnis meistens aus 30 bis 80 Tieren. Sowohl bei den Männchen, als auch bei den Weibchen gibt es eine strikte Rangordnung.
Die jungen, sexuell aktiven Frauen sind die Ranghöchsten. Wenn sie älter werden, verlieren sie ihren Rang. Die Männer sind in der Regel nur drei bis vier Jahre lang der Haremsführer. Danach werden sie von einer Junggesellengruppe verstoßen, welche untereinander entscheidet, wer die Nachfolge antreten wird.
Verhalten
Bengalen-Hulmanen kommunizieren auf verschiedene Art- und Weise miteinander, unter anderem durch Geräusche, Gesichts- und Körpermimik sowie Geruch. Es wird sich auch viel gelaust, aber dies tun die Weibchen mehr als die Männchen. Das Lausen hat eine doppelte Funktion: Einerseits hält man sich so das Fell gegenseitig schön (kein eigentliches Lausen!), und andererseits hat es eine soziale Funktion für den Aufbau und die Pflege gegenseitiger Beziehungen.
Fortpflanzung
Im Allgemeinen gibt es das gesamte Jahr über Geburten. Nur in Gebieten, wo das Nahrungsangebot variiert, zum Beispiel in Wäldern, gibt es eine Geburtenzeit. Die meisten Weibchen bekommen ihr erstes Kind mit ungefähr vier Jahren. Die Männchen sind erst mit ungefähr sechs oder sieben Jahren ausgewachsen. Nach einer Tragzeit von 200 Tagen, wird meistens ein Junges geboren. Sehr selten kommen auch Zwillinge vor. Ein bis zwei Jahre später, bekommen die Weibchen oft ein weiteres Jungtier. Die Jungen werden mit hellem Gesicht und braunem Fell geboren. Nach ungefähr fünf Monaten färbt sich ihr Gesicht immer stärker schwarz. Wenn sie ungefähr ein Jahr alt sind, haben die Jungen die selbe Farbe, wie die erwachsenen Tiere. Die Mutter, aber auch die anderen Frauen aus der Gruppe, sorgen für die Jungtiere. Die Männchen verlassen ihre Geburtsgruppe schon bevor sie erwachsen sind. Sie schließen sich dann einer Männergruppe an, oder leben eine Zeitlang alleine. Weibchen verbleiben in ihrer Geburtsgruppe.
Situation in der freien Natur
Bengalen-Hulmanen sind nicht bedroht. Das kommt daher, weil sie ein weitverbreitetes Lebensgebiet haben, sich gut anpassen können und in vielen verschiedenen Gebieten überleben können. In Indien sind Bengalen-Hulmanen offiziell geschützt. Menschen dürfen sie deshalb nicht jagen. Aber so wie bei allen anderen Affen und Halbaffen, ist der Verlust von Lebensraum die größte Bedrohung.
In Apenheul
Die Bengalen-Hulmanen sind die größten freilaufenden Affen in Apenheul. Was die Größe betrifft, sind sie vergleichbar mit einem mittelgroßen Hund. In Apenheul finden sich die Bengalen-Hulmanen am Ende des Rundwegs durch den Affenpark.
Zuchtprogramm
Apenheul gehört zum europäischen Zuchtprogramm (EEP) für Bengalen-Hulmanen. Durch die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Tierparks, halten wir eine genetisch gesunde Population in Tierparks aufrecht.
Wussten Sie schon?
- Bengalen-Hulmanen können enorm weit springen, nämlich bis zu zehn Meter weit.
- Bengalen-Hulmanen sind echte Blattfresser. Daher befinden sich extra viele Gase in ihrem Darm. So kommt es dann auch, dass beim Gang durch ihr Gebiet regelmäßig Blähungen zu riechen sind.
- Bengalen-Hulmanen verdanken ihren Namen der hinduistischen Gottheit Hanuman. Der Legende nach, versuchte er seine Frau während eines Brandes zu retten, wobei er sich seine Hände, sein Gesicht und seine Füße, sowie die anderen Körperteile der Bengalen Hulmanen, die ebenfalls schwarz sind, verbrannte.