Home Affen-ABC Schwarzer Haubenlangur

Aussehen

Schwarze Haubenlanguren gibt es in zwei Farbvarianten: Orange und Schwarz. Die Farbe hat aber nichts mit ihrem Geschlecht zutun. Es ist aber so, dass in Tierparks öfter schwarze Haubenlanguren mit einem orangenen Fell vorkommen, als  in der Wildnis. In der Wildnis findet man die orangene Variante nur an einem Ort in Ostjava. Die schwarzen Haubenlanguren haben einen langen Schwanz. Ihre Haare rund um ihr Gesicht stehen aufrecht und zeigen etwas nach vorne.

Lebensraum

Schwarze Haubenlanguren leben auf den Inseln Java, Bali und Lombok (Indonesien). Dort leben sie im tropischen Regenwald, Laubwäldern, Mangrovenwälder und Sumpfgebieten. Schwarze Haubenlanguren sind wahre Blattfresser. Um all die Blätter gut zerkleinern zu können, haben sie spezielle Backenzähne. Auch haben sie einen angepassten Margen-Darm-Trakt, um die Blätter gut verdauen zu können.

Lebensweise

Schwarze Haubenlanguren leben in einer Gruppe mit durchschnittlich acht Tieren. Ein Männchen ist der Haremsleiter. Diese Gruppenform nennt man auch Harem. Manchmal treten auch Männergruppen auf. Die Leiter der Gruppe haben es nicht immer einfach. Denn es gibt nämlich immer Männchen, die gerne mal die Führung übernehmen würden.

Verhalten

Schwarze Haubenlanguren sind ziemlich ruhige Tiere. Sie gehen sparsam mit ihrer Energie um. Das sieht man häufig bei Affen, die viele Blätter essen. Blätter sind nämlich  schwer verdaulich, und das kostet viel Energie. Und weil Blätter auch noch wenig Energie enthalten, ruhen sich die schwarzen Haubenlanguren viel aus. Schwarze Haubenlanguren kommunizieren untereinander vor allem durch Geräusche. Droht Gefahr? Dann machen sie ein lautes Geräusch, das sich anhört wie „ghek-ghok-ghek-ghok“.

Fortpflanzung

Haubenlanguren paaren sich das ganze Jahr über. Wenn die Weibchen etwa drei bis vier Jahre alt sind, können sie ihr erstes Junges bekommen. Die Jungen werden mit einem hellorangenem Fell geboren. Das ist praktisch, denn so eine leuchtende Farbe fällt bei den anderen Weibchen auf. So kann jeder das Jungtier gut beschützen, wenn Gefahr droht.

Nach ungefähr sieben Monaten verändert sich die Fellfarbe. Manche Languren werden dann schwarz, andere werden etwas heller orange. Die Farbe hat nichts mit dem Geschlecht zutun, im Gegensatz wie bei anderen Primartenarten. Letztlich verlassen die Männchen ihre Gruppe, in der sie geboren wurden. Die Frauen bleiben in ihrer Geburtsgruppe.

Situation in der Wildnis

Schwarze Haubenlanguren werden in ihrem Lebensraum dadurch bedroht, dass dieser verkleinert wird. Die Menschen holzen ihren Lebensraum ab, um es als landwirtschaftliche Fläche nutzen zu können. Offiziell sind die schwarzen Haubenlanguren eine geschützte Art. Leider halten sich jedoch nicht alle Menschen an diese Gesetze und es gibt wenige Möglichkeiten diese zur Strecke zu bringen, sodass sie noch weiterhin gejagt werden.

In Apenheul

Die schwarzen Haubenlanguren bekommen in Apenheul eine ballaststoffreiche und zuckerarme Diät. Sie essen viele junge Blätter, Blattspinat, Endiviensalat und Chicorée. Sie bekommen hier relativ wenig Obst, weil das hier zubekommende Obst vergleichsweise viel Zucker und wenige Ballaststoffe enthält.  Wenn sie zu viel Obst essen, werden sie dick. Um die Blattfresser das ganze Jahr über mit frischen Blättern versorgen zu können, frieren wir von diesen im Frühjahr große Mengen für sie ein. 

Zuchtprogramm

Apenheul koordiniert das europäische Zuchtprogramm (EEP) der schwarzen Haubenlanguren. Durch die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Tierparks, halten wir die Gruppen von genetisch gesunden schwarzen Haubenlanguren in Stand.

Wussten Sie schon?

  • Schwarze Haubenlanguren sind anspruchsvolle Esser. Sie sind verrückt nach frischen, jungen Blättern. Aufgrund ihrer schwierigen Ernährung sind sie nicht oft in Zoos zu finden. In ganz Europa findet man etwa nur 120 von ihnen. Das macht es extra-besonders, dass du sie in Apenheul bewundern kannst!
  • Auffallend ist, dass in Zoos häufiger die orangenen Haubenlangure vorkommen, anders als in freier Wildbahn. In der Wildnis sind sie meistens schwarz. Warum das so ist, ist nicht bekannt.
  • Langur bedeutet auf Hindi (eine indische Sprache) „langer Schwanz“.