Roter Brüllaffe

Alouatta seniculus

Lebensraum

Tropischer Regenwald und Laubwälder

Futter

Blätter, Blumen, Früchte

Gewicht

♂ ± 7 kg | ♀ ± 5 kg

Alter

15 bis 25 Jahren

IUCN Status

Gevoelig

Aussehen

Wie ihr Name schon sagt, haben Rote Brüllaffen ein wunderschönes rotes Fell. Ihr Gesicht hingegen sieht ganz anders aus: Es ist schwarz und unbehaart. Außerdem haben rote Brüllaffen einen Bart, der bei den Männchen etwas dunkler ist als bei den Weibchen. Brüllaffen besitzen einen Greifschwanz. Die unterste Spitze des Schwanzes ist unbehaart, was für extra Halt sorgt. Er funktioniert also wie eine fünfte Hand (oder ein Fuß). Ihr Greifschwanz ist so stark, dass er das gesamte Körpergewicht der Brüllaffen halten kann! Und natürlich ist die Affenart – wie ihr Name schon verrät – für ihr lautes Brüllen bekannt. Mit ihrem Gebrüll markieren sie ihr Revier.

Lebensraum

Rote Brüllaffen sind in den tropischen Regenwäldern Südamerikas beheimatet, insbesondere in Kolumbien, Venezuela, den Guyanas, Ost-Ecuador und Nord-Peru. Sie verbringen die meiste Zeit hoch oben in den Baumkronen, wagen jedoch gelegentlich einen Abstieg auf den Waldboden, um nach Nahrung zu suchen. In Apenheul können Sie die roten Brüllaffen entlang des Affenbaumpfads entdecken. Dieser Weg führt zwischen den Baumwipfeln hindurch und bietet eine einzigartige Gelegenheit, den freilaufenden Affen ganz nah zu sein.

Lebensweise

Rote Brüllaffen leben in Gruppen von ungefähr 6 bis 10 Tieren. Ein erwachsenes Männchen führt die Gruppe an. Er darf sich mit den Weibchen paaren. 

Verhalten

Brüllaffen leben hoch oben in den Bäumen. Sie sind keine besonders aktiven Tiere und ruhen sich viel aus, da die Verdauung von Blättern viel Energie kostet. Sie verschwenden ihre Energie also nicht unnötig und lassen es lieber ruhig angehen! In freier Wildbahn brüllen die roten Brüllaffen mehrmals am Tag. Das Geräusch des Männchens beginnt leise und wird immer lauter. Fast wie bei einem Sturm, der plötzlich ausbricht! Die anderen Brüllaffen stimmen mit ein. Ihr Geschrei ist bis zu 3 Kilometer weit zu hören. Dieses Verhalten entpuppt sich als clevere Methode zur Energieeinsparung: Anstatt sich auf kräftezehrende Auseinandersetzungen einzulassen, vertreiben sie Eindringlinge allein durch ihr ohrenbetäubendes Gebrüll.

Fortpflanzung

Wenn die Weibchen etwa 4 oder 5 Jahre alt sind, bekommen sie ihr erstes Junges. Die Männchen, mit denen sie sich paaren, sind oft etwas älter. Sie werden erst ab ihrem siebten oder achten Lebensjahr aktiv. In freier Wildbahn tragen die Weibchen ihr Junges etwa 6 Monate lang bei sich. Nach der Geburt trägt die Mutter ihr Kind eng an ihrem Bauch. Später zieht das Kleine auf ihren Rücken um. Das Leben in einer Gruppe hat einige Vorteile: Alle Weibchen in der Gruppe helfen gerne bei der Pflege und Versorgung der Jungtiere. 
Sowohl die Männchen als auch die Weibchen verlassen ihre Geburtsgruppe, wenn sie erwachsen sind und selbst für Nachwuchs sorgen können.

Situation in der Wildnis

Obwohl es in freier Wildbahn einige Bedrohungen für die roten Brüllaffen gibt, gelten sie offiziell noch nicht als bedroht. Jedoch werden immer mehr Wälder abgeholzt, und immer häufiger werden die Brüllaffen von Menschen gejagt. Glücklicherweise gibt es in Kolumbien, Ecuador, Peru und Venezuela etwa 32 geschützte Nationalgebiete, in denen die roten Brüllaffen relativ sicher leben können.

In Apenheul

Die roten Brüllaffen bewegen sich in Apenheul frei zwischen den Besuchern, und zwar rund um den Affenbaumpfad. Dieser Pfad führt zwischen den Baumkronen entlang. Hier können Besucher den Tieren auf Augenhöhe begegnen.

Populationsmanagement-Programm  

Apenheul gehört zum europäischen Populationsmanagement-Programm (EEP) für rote Brüllaffen. Durch die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Tierparks, halten wir eine genetisch gesunde Population in Tierparks aufrecht.

Wussten Sie schon?

  • Rote Brüllaffen haben einen Greifschwanz. Damit gehören sie zu den sogenannten „Klammerschwanzaffen“. Auch Klammeraffen und Wollaffen sind Klammerschwanzaffen.
  • Rote Brüllaffen sind verrückt nach jungen und frischen Blättern. In den Niederlanden wachsen natürlich nicht das ganze Jahr über frische Blätter an den Bäumen, weshalb wir im Frühjahr große Mengen einfrieren. So können wir den Brüllaffen auch im Winter eine frische Mahlzeit servieren. Vergleichbar mit „unserem“ Tiefkühlgemüse.

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