Katta

Lemur catta

Lebensraum

Trockene Laubwälder

Futter

Früchte, Blätter, Insekten

Gewicht

± 2 kg

Alter

20 bis 27 Jahren

IUCN Status

Bedreigd

Aussehen

Kattas sind auf den ersten Blick an ihrem markanten, schwarz-weiß geringelten Schwanz zu erkennen. Dieser dient ihnen nicht nur zur Balance, sondern auch als eine Art Signalflagge, mit der sie sich im hohen Gras gegenseitig erkennen. Zusätzlich verfügen Kattas über Duftdrüsen an ihrem Gesäß, ihren Handgelenken und unter den Achseln, mit denen sie Duftmarken setzen, um ihr Revier zu kennzeichnen. Die Männchen haben an ihren Handgelenksdrüsen eine hornartige Verdickung, mit der sie Duftstoffe tief in die Baumrinde einreiben können.
Kattas gehören zu den Halbaffen. Sie haben ein langes, spitzes Gesicht mit einer schwarzen, feuchten Nase und nach vorne gerichteten Augen. Besonders auffällig ist ihr Gebiss. Die unteren Zähne sind nach vorne und zueinander gebogen, wodurch eine Art „Kamm“ entsteht. Diesen nutzen die Tiere zur Fellpflege und zur Stärkung sozialer Bindungen. Dabei kommt auch ihre sogenannte „Putzkralle“ zum Einsatz – eine speziell geformte Kralle am zweiten Zeh der Füße.

Lebensraum

In freier Wildbahn leben Kattas im Südwesten der afrikanischen Insel Madagaskar. Dort sind sie in verschiedenen Waldgebieten zu finden.

Lebensweise

Kattas leben in relativ großen Gruppen von etwa 10 bis 30 Tieren. Die Weibchen haben das Sagen, während die meisten Männchen eher am Rand der Gruppe leben.

Verhalten

Kattas sind vor allem tagaktiv und verbringen viel Zeit auf dem Boden. Sie sind echte Sonnenanbeter. Oft sitzen sie mit ausgebreiteten Armen und dem Gesicht zur Sonne gewandt auf dem Boden, um sich nach einer kühlen Nacht aufzuwärmen. Inzwischen wissen wir auch, warum sie diese spezielle Haltung einnehmen: Fell und Haut sind an der Innenseite der Arme sowie am Bauch dünner als am restlichen Körper. Hier kann die Sonnenwärme also besonders gut aufgenommen werden!
Zur Kommunikation nutzen Kattas Duftmarken, die sie an Baumstämmen, Sträuchern und Ästen hinterlassen. Diese Düfte, die bis zu einer Woche lang anhalten, geben Informationen über das Alter, das Geschlecht oder die Paarungsbereitschaft preis. Außerdem nutzen Kattas verschiedene Laute, um sich zu verständigen. Das bekannteste Geräusch erinnert an das Miauen einer Katze.

 

 

Fortpflanzung

Die Katta-Weibchen sind nur einmal im Jahr für eine sehr kurze Zeit fruchtbar. Die Männchen tragen dann sogenannte „Stinkkämpfe“ aus. Sie reiben ihren Schwanz mit ihrem Duft ein und schütteln ihn in Richtung ihres Gegners. Der Gewinner darf sich mit dem Weibchen paaren. Während der Geburtszeit kommt es unter den Weibchen häufig zu Reibereien. Anfangs tragen sie ihren Nachwuchs auf dem Bauch. Schon nach etwa zwei Wochen wechselt das Junge auf den Rücken der Mutter und beginnt, erste kleine Erkundungstouren zu unternehmen. Die gesamte Gruppe hilft bei der Aufzucht der Babys. Nach etwa fünf bis sechs Monaten sind die Kleinen ziemlich selbstständig. Mit zwei Jahren werden sie geschlechtsreif. Die Weibchen bleiben ihr ganzes Leben in der Gruppe ihrer Mütter, müssen aber um ihre Position kämpfen. Die Männchen hingegen verlassen die Gruppe nach etwa zwei Jahren.

Situation in der Wildnis

Der Lebensraum der Kattas ist in Gefahr. Immer mehr Wälder, in denen sie leben, werden abgeholzt. Zudem werden Kattas wegen ihres Fleisches gejagt. Aus diesem Grund gehören sie zu den bedrohten Tierarten.

In Apenheul

Die Kattas laufen in Apenheul frei zwischen den Besuchern umher. Sie finden sie im Madagaskargebiet, wo die Kattas mit anderen freilaufenden (Halb-)Affen zusammenleben.

Populationsmanagement-Programm  

Apenheul gehört zum europäischen Populationsmanagement-Programm (EEP) für Kattas. Durch die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Tierparks halten wir eine genetisch gesunde und demografisch stabile Population in Tierparks aufrecht.

Wussten Sie schon?

  • Die Kattas laufen in Apenheul frei zwischen den Besuchern herum. Ihr Gebiet ist ziemlich groß, sodass man ihnen überall begegnen kann: an sonnigen Plätzen, zwischen dem Bambus, auf den Dächern… Zum Glück sind sie dank ihrer auffälligen Schwänze leicht zu erkennen.
  • In Apenheul kommt alle drei Jahre ein neues Männchen in den Park, das sich mit den Weibchen paaren darf. So verhindern wir Inzucht in der Gruppe. Allerdings hat dieses Männchen den Großteil des Jahres nicht viel zu melden.
  • Es heißt, dass jeder Katta 13 schwarze Ringe um seinen Schwanz hat. Haben Sie schon nachgezählt?

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