Home Affen-ABC Berberaffe

Aussehen

Berberaffen haben ein dickes braungelbes Fell, das sie vor Regen und Kälte schützt. Männchen und Weibchen ähneln sich sehr, wobei die Männchen oft etwas größer sind. Auffallend an den Berberaffen ist, dass sie keinen sichtbaren Schwanz haben. Lediglich einen kleinen Stummel, der in ihrem Fell verborgen ist. Darüber hinaus haben Berberaffen Wangenbeutel. Darin bewahren sie ihre Nahrung auf, um diese zu einem späteren Moment ganz in Ruhe zu verspeisen. In diese Wangenbeutel passt genauso viel Nahrung wie in ihren Magen!

Lebensraum 

Berberaffen leben in freier Wildbahn in den Nadelwäldern des Atlas- und Rifgebirges an der Grenze von Marokko und Algerien. In diesem Gebiet kann es im Sommer sehr heiß, im Winter jedoch sehr kalt werden. Wundern Sie sich also nicht, wenn Sie einen Berberaffen im Schnee sehen!

Lebensweise

Berberaffen leben in großen, sozialen Gruppen mit ungefähr 25 Tieren. Innerhalb der Gruppe herrscht eine klare Hierarchie. Jeder Affe kennt seinen Platz in der Gruppe, was für Ruhe und Ordnung sorgt. Einige Tiere nehmen in der Rangordnung einen höheren Platz ein als andere. Die Jungen von Weibchen, die hoch in der Rangordnung stehen, haben Glück. Sie „erben“ den hohen Status ihrer Mutter. Die Männchen müssen untereinander ausmachen, wer der dominantere ist.

Verhalten

Berberaffen nutzen Geräusche und Gesichtsausdrücke, um miteinander zu kommunizieren. Sind sie verärgert oder drohen sie einander? Dann schlagen sie auf den Boden, starren sich an oder zeigen sich ihre Zähne. Darüber hinaus sieht man bei Berberaffen manchmal ein „Lippenschmatzen“. Damit zeigen sie dem anderen, dass sie ihm unterwürfig sind. Eigentlich sagen sie dann: „Du hast das Sagen.“ Außerdem verbringen Berberaffen viel Zeit damit, sich gegenseitig zu lausen. Nicht weil sie wirklich Läuse haben, sondern um Freundschaften zu unterhalten. Sie lausen sich übrigens auch, wenn sie etwas voneinander brauchen, als eine Art Tauschhandel. Und das Lausen ist für die Berberaffen ansonsten einfach eine entspannende Beschäftigung und hat zudem eine hygienische Funktion.

Fortpflanzung

Bei den Berberaffen gibt es eine Paarungssaison sowie eine Geburtssaison. Die Babys kommen mit einem ganz dünnen dunklen Fell zur Welt. Erst nach einigen Monaten färbt sich das Fell hellbraun. Berberaffenbabys haben außerdem ein kleines verschrumpeltes Gesicht und Segelohren. Und einen kleinen Schwanz, der aussieht wie eine Art Stummel. Dieser Stummel verschwindet jedoch schon bald in ihrem Fell. In den ersten Wochen tragen die Weibchen ihre Jungen auf ihrem Bauch. Danach ziehen sie auf Mutters Rücken um. Berberaffenjungen werden ungefähr ein Jahr lang gesäugt. Doch die Mütter sind nicht ganz alleine für die Erziehung ihres Nachwuchses verantwortlich: Andere Weibchen aus der Gruppe dürfen auch ab und zu auf die Jungen aufpassen.

In einer Berberaffengruppe erhalten die Babys sehr viel Aufmerksamkeit von den anderen Tieren der Gruppe. Jedes Tier möchte so ein Kleines einmal festhalten oder tragen! Denn bei den Berberaffen funktioniert das so: Wer ein Baby trägt, darf manchmal etwas, das er sonst nicht darf. Zum Beispiel in der Nähe der dominanten Tiere sitzen.

Wenn die Männchen drei bis vier Jahre alt sind, verlassen sie die Gruppe, in der sie geboren wurden. Sie schließen sich dann einer anderen Gruppe an. Die Weibchen bleiben im Prinzip ihr Leben lang in ihrer Geburtsgruppe. Wenn sie ungefähr vier Jahre alt sind, sind sie geschlechtsreif und können selbst Junge bekommen.

Situation in der freien Natur

Früher lebten Berberaffen in großen Gebieten in Nordafrika und Teilen Europas. Im Laufe der Jahre sind leider viele Gebiete ihres Lebensraumes zerstört worden, beispielsweise durch Abholzung. Außerdem gibt es Menschen, die illegal mit Berberaffen handeln. Gegenwärtig findet man Berberaffen daher nur noch in kleinen Teilen der Wälder und des Buschlandes in den Bergen bei Marokko und Algerien.

In Apenheul

Im Berberaffengebiet von Apenheul versuchen wir, das Atlasgebirge und damit den ursprünglichen Lebensraum in freier Wildbahn so gut wie möglich zu imitieren. Die Berberaffen haben hier kein Haus. Sie verbringen 365 Tage im Jahr Tag und Nacht im Freien. Ihr dickes (Winter-)Fell schützt sie gut vor Regen und Kälte, sogar im niederländischen Winter! Im Gebiet der Berberaffen wurde auch ein kleiner Teich angelegt. An warmen Tagen spielen vor allem die jungen Tiere gerne hier. Und das ist schon etwas Besonderes, denn die meisten Affen mögen Wasser gar nicht.

Zuchtprogramm 

Apenheul hat sich dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) für Berberaffen angeschlossen. Durch die Zusammenarbeit mit anderen internationalen Tierparks erhalten wir genetisch gesunde Gruppen Berberaffen in den Tierparks aufrecht.

Wussten Sie schon?

  • Berberaffen haben an ihrem Hinterteil Sitzknochen und Schwielen. Nicht umsonst schlafen sie im Sitzen.
  • Berberaffen sind die einzigen Affen, die in Afrika nördlich der Sahara leben.